ZU HAUSE BEI AARON PAUL – HIDEAWAY IM WILDEN WESTEN
Der US-Schauspieler Aaron Paul ist hierzulande vor allem durch seine Rolle in der Erfolgsserie „Breaking Bad“ bekannt, für die er mehrere Preise erhielt. Nur wenige wissen, dass der 43-jährige Hollywood-Star behütet in Idaho als Sohn eines Priesters aufgewachsen und vor einigen Jahren mit seiner Frau Lauren und den zwei Kindern hierher zurückgekehrt ist. Hier lebt die Familie in einem modern-rustikalen Refugium inmitten ursprünglichster Natur.
Jedes Mal, wenn Aaron Paul nach seinem Flug von L. A. die zweieinhalbstündige Autofahrt vom Boise Airport zu seinem kleinen Dorf in Idaho antritt, versetzt es ihn direkt zurück in seine Kindheit, „auf dem Rücksitz liegend und auf die schneebedeckten Bäume starrend.“
Da er einen Großteil seines Lebens in den Wäldern Idahos verbracht hat, ist es nicht verwunderlich, dass Paul sich entschlossen hat, hier zu bauen – um für sich, seine Frau Lauren, Töchterchen Story Annabelle (5) und den kleinen Ryden Caspian (1) einen Rückzugsort der ganz besonderen Art zu schaffen, fernab vom High-Society-Lifestyle in Los Angeles.
Zurück an den Ort der Kindheit
Nach seinem persönlichen Traumgrundstück habe er „wie ein Verrückter gesucht“, erzählt Paul. Die Beharrlichkeit zahlte sich schließlich aus und führte zu mehreren bewaldeten Hektar Land, die auf zwei Seiten von den Ufern eines malerischen Flusses begrenzt werden. Er und seine Frau ließen ihr Domizil in den Bergen von Grund auf neu errichten.
Sie beauftragten die Pearson Design Group aus Montana mit der Gestaltung des mit Holzstämmen verkleideten Hauses im Hüttenstil; den Zuschlag für die Inneneinrichtung erhielt der in Los Angeles ansässige, renommierte Interieur Designer Jake Arnold.
Altes Holz in neuem Gewand
„Unser Zuhause sollte sich so anfühlen, als wäre es schon vor Ewigkeiten gebaut worden“, so Aaron Paul, „also haben wir drei über 100 Jahre alte Scheunen aus Wisconsin gekauft und aus dem alten Holz etwas Neues entstehen lassen.“ In dem Haus mit dem offenen Grundriss und hohen Fenstern ergänzen sich ländliches Flair und urbanes Design perfekt:
Naturbelassenes Holz trifft auf rustikalen Naturstein, dunkel gebeizte Dielen auf glatte Betonflächen. An den Querbalken sind teilweise noch die Spuren der Axt erkennbar.
Ein Kamin aus Moosgestein
Bei der Einrichtung der Wohnräume und der fünf Schlafzimmern setzte Jake Arnold auf Naturtöne, Leinen und geradlinige Möbel, die dem Haus eine ruhige Eleganz verleihen.
Aaron Paul war bis ins Detail in den Einrichtungsprozess involviert.
„HIER SCHAUE ICH OFT TAGELANG NICHT AUFS HANDY.“
Allgegenwärtig erscheint hier das Montana-Moosgestein; ein bemerkenswertes Beispiel ist der 13 Tonnen schwere Kaminstein im Wohnzimmer. Paul, der sich selbst als architektur- und designbegeistert beschreibt, stellte sicher, dass er am Tag der Lieferung des kolossalen Steins vor Ort war. „Ich hätte nie gedacht, dass mich Steine so begeistern würden“, sagt er. „Ich habe mich dabei ertappt, wie ich von Steinen geträumt habe.“
Auch wenn das Refugium der Pauls ein wenig an eine Art Blockhütte erinnern mag – beim Komfort gibt es keine Kompromisse. Dafür sorgen u. a. beheizte Betonböden, lichtundurchlässige Vorhänge und edle Textilien, die Jake Arnold, den Paul als „brillanten Künstler“ bezeichnet, in die Räume integriert hat.
Clublounge als Kontrastprogramm
Und für den Fall, dass das Paar einmal vom Hüttenkoller befallen wird, bietet das Haus eine ganz eigene Fluchtmöglichkeit aus Holz und Stein. Die großzügige Lounge im Erdgeschoss mit Bar, Billardtisch und Kino versetzt die Pauls und ihre Gäste 5.000 Meilen weit weg in einen Londoner Club der alten Schule an der Pall Mall. Mit seiner glänzenden Vertäfelung, der bernsteinfarbenen Beleuchtung und den William-Morris-Elementen erinnert der Club eher an P. G. Wodehouse als an den Wilden Westen und ist der perfekte Ort, um entspannt einen Drink zu nehmen. Für Paul ist es übrigens der Mezcal von Dos Hombres, dem Unternehmen, das er zusammen mit seinem „Breaking Bad“-Kollegen Bryan Cranston gegründet hat.
Leben mit und in der Natur
gehen, wie Paul es gerne macht, im eiskalten Wasser baden: „Ich liebe es, Zeit am Fluss zu verbringen. Im Sommer kann man eine Schlauchbootfahrt machen oder gemeinsam Beeren pflücken gehen.“ Das Grundstück sei auch bei Rehen und Bärenfamilien beliebt, verrät Paul schmunzelnd. „Sie sind freundliche Nachbarn!“ Daran erfreuen sich auch die Gäste, von denen es bei Familienfeiern häufig eine zweistellige Zahl gibt. Im Camp Pretty Bird finden alle problemlos und sehr komfortabel Platz – heute und sicherlich auch noch viele weitere Jahre.
„ICH HÄTTE NIE GEDACHT, DASS MICH STEINE SO BEGEISTERN KÖNNTEN.“
„Ich habe mein Herz und meine Seele diesem Projekt verschrieben, genauso wie es Jake Arnold und Pearson getan haben“, sagt Paul. „Auch wenn ich mir während der Entstehung oft die Haare gerauft habe – an einem Ort zu leben, den man selbst gestaltet hat, ist ein wahr gewordener Traum.“ Dafür nimmt man eine mehrstündige Anreise nach Drehschluss doch nur zu gerne in Kauf.