Traumhaus auf Sylt
In den Urlaub nach Sylt fahren und mit einem Haus zurückkommen? Fast so erging es Simone und Thorsten Schröder – zumindest verliebten sie sich im Urlaub auf Sylt in ein Haus dort und machten es kurz darauf zu ihrem Feriendomizil. Das Ehepaar, das uns bereits ihr Haus in Wetzlar gezeigt hat, lud Westwing erneut ein – diese Mal nach Rantum auf Sylt.
Im Jahr 2012 fuhr das Ehepaar spontan auf die Insel und mietete sich in Rantums Alter Strandvogtei ein. „Ich konnte vom Schlafzimmer aus auf dieses phantastische Doppelhaus schauen und habe seine einzigartige Lage bestaunt. Direkt am Watt, unverbaubarer Blick”, erzählt Simone. Ihr Traum: Die Westhälfte vom Doppelhaus zu besitzen.
Simone schlich sogar heimlich durch den Garten und spähte durch die Sprossenfenster. Die beiden erkundigten sich beim örtlichen Makler aber er konnte Familie Schröder nicht viel Hoffnung machen. Die Westhälfte wäre jüngst verkauft worden. Er würde sie aber einmal vormerken. Fast zwei Jahre später, im November 2013, völlig unverhofft, bekamen Schröders den Anruf aus Rantum, ob sie noch Interesse an der Westhälfte im schönen Raanwai hätten.
„Wir können unser Glück immer noch nicht fassen”, sagt Thorsten und schaut sich im Wohnzimmer um. Wie es die moderne Sylter Bauweise vorgibt, sind der Wohn- und Essbereich im Erdgeschoss offen gehalten und somit der Hauptaufenthaltsort des Hauses.
Der Boden ist aus grobem Sandstein, die Decken friesisch gemütlich hell vertäfelt. Prunkstück ist der 1856 erbaute, zartgrüne Kachelofen mit seiner weißen Keramikzierde, die einen Schutzengel darstellt. „Das Prachtstück habe ich damals durchs Fenster erspäht und bin fast durchgedreht”, so Simone, „…allein wegen dieses herrlichen Ofens lohnt sich doch schon der Kauf”, scherzt sie.
Die Einrichtung des Ferienhauses ist hell, fröhlich und mit einem kleinen Augenzwingern entstanden. Im Gästebad im Obergeschoss hängt ein Keramikschaf an der Wand, allerlei Treibgut wurde liebevoll drapiert und die einzigartigen Sylter Farben werden in einem sanften Sandton und einem kräftigen Jadegrün zitiert.
Alle Materialien sind eher grober und naturbelassen, so wie das gekalkte Eichenparkett im Keller- und Obergeschoss. Türen und Fenster sind natürlich in Weiß gehalten und letztere weisen sie inseltypischen Hakenverschlüsse auf.Diese sind als einzige im ursprünglichen matten Goldton erhalten worden – auch wenn Simone dies nicht allzu toll findet. „Alle Tür- Schublanden-, Schrank-, und Fenstergriffe waren altmodisch gülden. Das haben wir als Erstes geändert”, erzählt sie.
Ansonsten gab es bis auf den kompletten Neuanstrich und das Anbringen schwerer, sandfarbener Leinenvorhänge in dem 2009 erbauten Haus glücklicherweise nicht viel zu tun. Bis aufs Licht. Genau wie in ihrem Wetzlarer Zuhause legen Schröders auch in ihrem Sylter Domizil enormen Wert auf schöne, durchdachte Beleuchtung.
Wie in Wetzlar schlafen Schröders auch in Rantum getrennt voneinander mit jeweils zwei ihrer insgesamt vier Hunde. “Lasse und Herr Lehmann schlafen oben bei mir, Lotte und Louis bei meinem Mann im Souterrain” so Simone.
Dort befinden sich auch noch eine Ankleide nebst Vorratsraum, einem großzügigen Bad mit begehbarer Dusche sowie eine Sauna. Im Obergeschoss finden wir eine weitere Ankleide, ein Gästebad sowie den Masterbedroom mit Walk-in Bad vor.
Weiter oben im Spitzgiebel haben ein kleines Arbeitszimmer und eine gemütliche Schlafnische für Gäste ihren Platz. „Sylter Architekten und Tischler sind wahre Künstler, wenn es um die optimale Nutzung von Raum geht,” sagt Thorsten. So sind fast alle Räume mit herrlichen weißen Schrankeinbauten ausgestattet und die Küche ist ebenfalls ein kleines Stauraumwunder.
Im Flur findet sich eine Präsentationsbox aus Plexiglas, in der geflochtene Stoffarmbänder in Taupe- und Blautönen liegen. “Das ist der Prototyp einer Charity-Aktion unserer Organisation, die wir gemeinsam mit dem Label ‘Sylt-bohème’ gestartet haben”, erzählen die Schröders. Ein Teil davon geht an Simones und Thorstens Deutsche Gesellschaft zum Schutz des Hundes e.V. und der andere geht an den Küstenschutz.
Die Nähe zu Dänemark hat Schröders außerdem dazu inspiriert, einige Louis Poulsen AJ Leuchten von Arne Jacobsen zu platzieren, natürlich ebenfalls in dem grünblauen Farbton. “Es ist immer noch unglaublich für uns, einen so wunderbaren pied à terre auf dieser traumhaften Insel haben zu dürfen, gepäckfrei reisen zu können, gerade mit vier Hunden”, so Simone.