Alpiner Wohnklassiker
Mitten in St. Moritz vor prächtiger Kulisse lässt der italienische Geschäftsmann Conte Ferdinando Brachetti Peretti keine Zweifel an seinen kreativen Visionen aufkommen. Seine geräumige Chalet-Wohnung hält er klassisch-traditionell – mit allem erdenklichen Komfort.
Im Winter pilgert der internationale Jetset in den Luxusort St. Moritz, um vor atemberaubender Kulisse Polo zu spielen, Geschäfte zu machen oder sich die notwendige Ruhe und Erholung zu gönnen. Auch Conte Ferdinando Brachetti Peretti aus Rom ließ sich vom Naturspektakel der Superlative hinreißen. Er und seine Frau Mafalda Margarethe, Prinzessin und Landgräfin von Hessen, besuchten das alpine Weltdorf unzählige Male, bevor sie sich für eine Wohnung in einem klassischen Engadiner Chalet entschieden, das eine willkommene Abwechslung zum hektischen Alltag in der Großstadt bietet.
Das Chalet gilt als typisch helvetische Architektur, doch dass der vermeintlich urtümliche Bautyp auch moderne Interpretationen zulässt, belegt der neue Bewohner: Als anspruchsvoller Ästhet setzte Ferdinando Brachetti Peretti seine künstlerische Imaginationskraft ein, um die 170 Quadratmeter große Wohnung in neuem Glanz erstrahlen zu lassen. Beim Innenausbau bewies er viel Eigeninitiative, versuchte jedoch, dem Stil des Hauses treu zu bleiben, der lokal traditionelle Innenarchitektur mit edlem „Alpine Chic“ gekonnt verbindet.
Auf die Unterstützung von Architekt und Interior Designer wurde gänzlich verzichtet. „Es sollte mein eigenes Werk sein. Inspirieren ließ ich mich von den assoziativen Bildern eines im klassischen Stil erbauten Chalets“, erklärt der Conte. Im Mittelpunkt stand seine Faszination für die romantische Bergwelt. Dabei setzte Ferdinando Brachetti Peretti einen besonderen Akzent auf die visuelle Einheit zwischen innen und außen. „Primär wollte ich die vormals weißen Wände mit horizontal eingelegten Holzpaneelen überdecken, um unserem neuen Feriendomizil den notwendigen Charme zu verleihen.“ Er versah Zimmerdecken, Wände und Böden konsequent mit hochwertig sanierten Holzpaneelen aus abbruchreifen Chalets und wich dabei nur wenig von der Originalbauweise ab.
Ein Jahr dauerten die Renovierungsarbeiten, die dem historischen Charakter des Gebäudes zu neuer Geltung verhalfen. Anschließend widmete sich Ferdinando Brachetti Peretti der Gestaltung des Ambientes. „Wir wollten zwar ausschließlich mit Holz und traditionellen Möbeln arbeiten, aber in überraschender, zeitgemäßer Interpretation und nicht einfach als Abklatsch herkömmlicher Chalets“, erläutert Ferdinando Brachetti Peretti. Die Farben und Stoffe korrespondieren wohltuend mit den Hölzern und nicht zuletzt sorgt der feindosierte Einsatz von Licht dafür, dass jedes Zimmer eine sanft-wohlige Atmosphäre besitzt. Er bezog geschwungene antike Prachtstücke aus Rom und Cortina d’Ampezzo elegant mit ein, die sich nahtlos in die neu geschaffene Grundstruktur integrieren.
„Meine Chalet-Wohnung wirkt auf mich wie ein Energiezentrum.“
Die Wohnung offenbart noch eine weitere Leidenschaft von Ferdinando Brachetti Peretti, die Fotografie. Mit ihr schafft er eigene, surreale Welten, in denen er die Exotik wilder Tiere mit der mysteriös anmutenden Berglandschaft kontrastiert. Dahinter steckt die künstlerische Idee, mit Fotografie ein realitätsfremdes Abbild zu erzeugen. Dieses Abbild zieht sich in zahlreichen Variationen als optisches Leitmotiv durch jedes einzelne Zimmer und verleiht der Wohnung trotz der klassischen Einrichtungsgegenstände einen modernen Touch. Seine Kunst fand unter anderem auch Beachtung bei der Biennale von Venedig 2011 oder etwa bei der Biennale Italien-China 2012. Eigentlich, sagt Ferdinando Brachetti Peretti, könne er sich ein Leben ohne Bergdomizil gar nicht mehr vorstellen. „Sicher, es hat viel Arbeit gekostet, aber man bekommt auch viel zurück, quasi eine emotionale Rendite.“