Manhattan-Glamour
Ein Amerikaner mit Grandezza: Keiner vereint scheinbare Stil-Gegensätze so elegant wie William T. Georgis.
Jeff Koons, Francis Bacon, Andy Warhol und noch viele, viele mehr – das ist nicht die Bestandsliste des Museum of Modern Art, sondern ein Ausschnitt der Künstler, deren Arbeiten in einem der wohl bemerkenswertesten Häuser in New York zu sehen sind. William T. Georgis, vom amerikanischen „Architectural Digest“ im letzten Jahr als eines der 100 wichtigsten Talente im Bereich Architektur und Interior-Design geadelt, hat es eingerichtet – und Kunst spielte dabei die tragende Rolle. Der Besitzer des 1892 in Manhattan erbauten, sechsstöckigen Townhouse, selbst passionierter Sammler und Kenner der Materie, verließ sich bei der Neugestaltung der Inneneinrichtung ganz auf Georgis’ Fähigkeit, sowohl klassische als auch moderne Elemente auf eine Art und Weise zu verbinden, die gleichzeitig provozierend und beruhigend, konträr und dabei doch immer harmonisch ist. So findet sich im Esszimmer ein antiker Kronleuchter über einem von Georgis entworfenen Tisch aus Rosenholz mit Beinen aus rostfreiem Stahl, kombiniert mit Stühlen des preisgekrönten australischen Designers Marc Newson. Reich verzierte Spiegel aus dem 18. Jahrhundert konkurrieren mit modernen Skulpturen, und in puncto Materialien finden sich immer wieder Seide und Mohair sowie Kalkstein und Stahl als wiederkehrende Elemente.
Über allem aber steht die Kunst, ob in Form von Gemälden, Objekten oder dem Mobiliar. Damit aus der Mixtur eine homogene Mischung, aus vielen Einzelstücken ein großes Ganzes wird, konnte sich Georgis bei dieser wie bei vielen anderen Arbeiten auf das Auge und Urteil von Richard D. Marshall, dem langjährigen Kurator für zeitgenössische Kunst am Whitney Museum of American Art, verlassen. Marshall verstarb im vergangenen Jahr, doch trotz dieses Verlustes will Georgis bei seiner Arbeit auch weiterhin dem Motto treu bleiben, das seine Kunden so sehr schätzen und unter dem er 2013 ein Buch veröffentlichte: „Make it fabulous“ – mach es fabelhaft.