Lifestyle

Perlen im Glas – best of Champagner.

Champagner ist ein hochfeiner Schaumwein. Doch nicht jeder hochfeine Schaumwein darf sich automatisch Champagner nennen. Erst dann, wenn die Trauben unter streng festgelegten Regeln im Weinanbaugebiet Champagne gelesen wurden, darf sich der edle Tropfen mit dem Namen Champagner schmücken. Er gilt in vielen Teilen der Welt als wohl edelstes Getränk.

Etwa anderthalb Stunden Autofahrt von Paris entfernt befindet sich das berühmte Weinanbaugebiet Champagne. Und hier entsteht das wohl berühmteste alkoholische Getränk der Welt – der Champagner. Das 34 Hektar große Gebiet ist in vier Regionen unterteilt. Diese nennen sich Montagne de Reims, Vallée de la Marne, Côte des Blancs und Côte des Bars. Wie hochklassig der edle Tropfen ist, bestimmt unter anderem die Herkunft. Während die drei erstgenannten zu den Topregionen zählen und namhafte Hersteller wie Moët & Chandon oder Dom Pérignon ihre Trauben von dort beziehen, werden aus der Region Côte des Bars meistens die Trauben für die günstigeren Discounter- Champagner gewonnen.

Das Geheimnis der Perlage.

Wie hochklassig der edle Tropfen ist, bestimmt unter anderem die Perlage: Das Perlenspiel aus unzähligen kleinen Bläschen ist ein deutlicher Hinweis auf die gute Qualität eines Champagners. Dabei sind die Perlen fast wie an einem Faden aufgereiht. Bei großen Perlen handelt es sich um das Gegenteil – nicht um den allerbesten Tropfen. Auch geschmacklich ist die Perlage für den Champagner von großer Bedeutung. Sie hilft dabei, die besonderen Aromen dieses Schaumweins besser zu entfalten. Hier gilt ebenso: Je feiner die Perlen, desto vollmundiger und geschmackvoller ist der Schampus. Ein erstklassiger Champagner schmeckt leicht mit feiner Zitrusnote. Auch der Geruch sagt viel über die Qualität aus. Ein guter Champagner riecht sehr frisch und nur ein bisschen nach Hefe. Ferner ist der Schaum ein Indiz für Qualität: So verschwindet dieser bei einem qualitativ minderwertigen Champagner um einiges schneller als bei einem qualitativ hochwertigen.

Prickelnde Verführung.

Je größer die Champagnerflasche, desto imposanter der Auftritt. Dies ist nicht nur aufgrund der aufsehenerregenden Füllmenge so, sondern auch wegen des Wertes, den die Flaschen repräsentieren. Im Gegensatz zu profanen Lebensmitteln wie Ketchup gibt es bei größeren Champagnerflaschen leider keinen Mengenrabatt. Das Gegenteil ist hier der Fall: Je größer die Flasche, umso höher ist meistens auch der Preis. Dies liegt unter anderem an der höchst aufwendigen Herstellung der Flaschen. Solch überdimensionale Flaschen haben neben dem attraktiven Erscheinungsbild einen weiteren, viel ausschlaggebenderen Pluspunkt: Schaumwein reift in der Flasche nach. Der gleiche Champagner entwickelt sich zum Beispiel in einer Magnum-Flasche mit anderthalb Litern Inhalt um einiges besser als in einer Standardflasche. Das ist auch der Grund, weshalb Champagnerprofis meistens zur eindrucksvollen Magnum greifen.

Glas ist nicht gleich Glas.

Es macht einen Unterschied, aus welchem Glas der Champagner getrunken wird. Ein gutes Champagnerglas sollte den Geschmack möglichst unverfälscht hervorbringen sowie die elegante Perlage zur Geltung kommen lassen. Herkömmliche Sektgläser eignen sich hierfür eher weniger. Durch die längliche Form bekommt das edle Getränk zu wenig Luft und dies kann den Originalgeschmack verfälschen. Das perfekte Champagnerglas ist um einiges bauchiger als das normale Sektglas und nennt sich Champagnerschale. Ein bisschen mehr Luft hebt die eleganten Noten des Champagners. Doch einen Nachteil hat diese Art von Glas: Die Perlage kommt durch die geringe Höhe nur schwach zum Vorschein. Wer viel Wert auf ein schönes Perlenspiel legt und weniger auf den Geschmack, sollte auf die Champagnerflöte zurückgreifen. Durch die schmale und hohe Form kommen die feinen Perlen optimal zur Geltung. Besitzt man keine Champagnergläser, sollte der Schaumwein in Weißweingläsern serviert werden. Diese sind ähnlich bauchig wie die Champagnerschale und beeinflussen das Aroma kaum.

„Brüder, kommt geschwind. Ich trinke Sterne!“

Sei es an Silvester, zu Geburtstagen oder um einen Immobilien(ver)kauf feierlich zu besiegeln: Bei wichtigen Anlässen ist der Champagner für viele obligatorisch. Dass der prickelnde Tropfen im Grunde nur durch ein Missgeschick entstanden ist, wissen hingegen die wenigsten.
„Brüder, kommt geschwind. Ich trinke Sterne!“ Dieser Ausspruch stammt von dem legendären Benediktinermönch Dom Pérignon, nachdem er den Champagner entdeckte. Der Mönch war ab 1668 Kellermeister der Abtei Saint Pierre d’Hautvillers. Er untersuchte viele Jahre lang den Gärungsprozess der Trauben. Bis dato galten ausschließlich stille Weine als akzeptabel. Schlich sich doch versehentlich die eine oder andere Perle in den Wein, galt das als großer Makel und der Inhalt des Fasses wurde sofort weggeschüttet.

Doch einmal hatte der Kellermeister nicht aufgepasst und den Gärungsprozess nicht korrekt zu Ende geführt. Das Ergebnis: Die Flaschen explodierten. Doch das perlige edle Getränk faszinierte den Mönch. Von nun an war es sein größtes Ziel, den besten Schaumwein der Welt zu produzieren. Schon bald breitete sich der Schampus über ganz Europa aus und immer mehr Champagnerhäuser etablierten sich in der Champagne – ein guter Grund zum Anstoßen!