Kunst

KUNST-GIGANTEN – AUF DEN SPUREN MICHELANGELOS

In dieser Serie nehmen wir Sie mit auf Entdeckungsreise und schauen uns die bekanntesten Künstler der Geschichte an. Wer waren sie, wie lebten die Kreativen und wo lassen sich ihre Kunstwerke heute betrachten.


Der erste Künstler aus unserem Künstler-Olymp setzte in seiner Zeit, der italienischen Hochrenaissance, neue Maßstäbe in der Bildhauerei und Malerei aber auch in der Architektur: Michelangelo Buonarroti. Vor mehr als 540 Jahren, im März 1475, erblickte Michelangelo das Licht der Welt. Als Sohn eines verarmten Adeligen aus Florenz wurde er zur Pflege zu einer Steinmerz-Familie aufs Land gebracht. Hier verbrachte der junge Künstler die ersten drei Jahre seines Lebens und kam das erste Mal mit seinem späteren Handwerk in Kontakt.

Im Alter von drei Jahren wurde Michelangelo von seinem Vater zurück nach Florenz geholt. Der kleine Junge entwickelte schnell eine Liebe für Kunst. Zum Unmut seines Vaters, welcher die kreative Seite seines Sohnes nicht anerkennen, geschweigendem fördern wollte. Michelangelo bewies einen eisernen Willen und durfte im Alter von dreizehn Jahren eine Ausbildung zum Maler bei Domenico Ghirlandaio antreten. Hier lernte er unter anderem die Technik der Freskomalerei. Nach nur einem Jahr brach er die Ausbildung ab, da Lorenzo de´ Medici auf den begabten Schüler aufmerksam wurde. An der Kunstschule in den Mediciischen Gärten begann Michelangelo eine Ausbildung als Bildhauer.

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Die Pietà ist eine der bekanntesten Darstellungen der „Schmerzensmutter“ und zählt zu den bedeutendsten Werken der Hochrenaissance.

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Im Zentrum von Florenz stehen zwei Kopien der Statue. Das Original lässt sich in der Galleria dell´Accademia bestaunen.

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Einige Zeit nach dem Tod seines Vertrauten Lorenzo de´Medici begann Michelangelos lange Reise, welche hauptsächlich aus Pendeln zwischen Rom und seiner Heimatstadt Florenz bestand und auf der er seine zahlreichen Werke vollendete.

Einige Zeit nach dem Tod seines Vertrauten Lorenzo de´Medici begann Michelangelos lange Reise, welche hauptsächlich aus Pendeln zwischen Rom und seiner Heimatstadt Florenz bestand und auf der er seine zahlreichen Werke vollendete.

Michelangelo entwickelte sich zum Meister der Anatomie. Sein Verständnis für Muskeln lässt sich in seinen Werken wiedererkennen. Durch die genaue Darstellung von Muskeln und Adern wirkt der Marmor lebendig. Deswegen sind seine Statuen, damals wie heute, Michelangelos Markenzeichen.

Schon sein erstes großes Werk, die Pietà, macht ihn weltberühmt. Mit gerade einmal 24 Jahren fertigte Michelangelo die Statue aus italienischen Marmor. Ganze zwei Jahre zog er sich dafür zurück und arbeitete bis sie perfekt war. Heute lässt sich die Pietà im Petersdom in Rom bestaunen.

Der David, das Freiheitssymbol der Renaissance, gilt als berühmteste Statue der Kunstgeschichte. Drei Jahre brauchte der Künstler um ihn zu vollenden. Michelangelo fertigte die 5 Meter hohe kolossale Figur aus einem einzigen riesigen Marmorblock. Da sich vor ihm bereits andere Künstler an dem Stein versucht hatten, fehlten einige Blöcke. Das hat die besondere Körperhaltung des Davids zur Folge. Die Statue hat seinen linken Arm mit der Steinschleuder angewinkelt, da unterhalb des Armes kein Stein vorhanden war.

Auch wenn sich Michelangelo hauptsächlich als Bildhauer definierte, so machten ihn die Fresken in der Sixtinischen Kapelle in Rom weltberühmt. Er verwandelte den ehemals Sternenhimmel der Kapelle in ein riesen großes Gemälde. Der wohl berühmteste Ausschnitt zeigt die Erschaffung von Adam. Ganze vier Jahre investierte Michelangelo in sein Werk. Die meiste Zeit lag er auf dem Rücken und bemalte die Decke kopfüber. Noch heute findet unterhalb dieses spektakulären Gemäldes, in der Sixtinischen Kapelle, die Wahl des neuen Papstes statt.

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Michelangelo Buonarroti lebte sehr zurückgezogen und widmete sein ganzes Leben der Kunst. Gedichte waren für den verschlossenen Bildhauer und Maler eine Möglichkeit, seinen Gefühlen genauso Ausdruck zu verliehen wie mit seiner Kunst. Etwa 300 Gedichte schrieb er zu seinen Lebzeiten.

Das Michelangelo ein außergewöhnliches Talent besaß ist kein Geheimnis. Was viele allerdings nicht über den Italiener wissen, ist sein Engagement in der Welt der Architektur. Sein größtes Werk der Architektur vollbrachte er am Ende seines Lebens in Rom: Der Petersdom war schon lange im Bau, aber die riesige Kuppel fehlte noch. Michelangelo entwarf sie – gebaut wurde die Kuppel allerdings erst nach seinem Tod im Jahre 1564. Michelangelo Buonarroti wurde, ganz ungewöhnlich für die damalige Zeit, 88 Jahre alt. Seine Kunst beeinflusste zahlreiche Künstler nach ihm und auch heute locken seine Werke tagtäglich unzählige Besucher nach Florenz und in die ewige Stadt Rom.