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Kultgetränk Kaffee – Eine Reise in die Vergangenheit

Kaffee ist zweifellos das Lieblingsgetränk der Deutschen. Für manche ist er in den frühen Morgenstunden durch seine wachmachende Wirkung ein Lebensretter, für andere mit seinem unverwechselbaren Aroma ein reines Genussmittel. Dabei wissen wir noch viel zu wenig darüber, wie Kaffee so selbstverständlich für uns wurde.

In beinahe allen Ecken dieser Welt wird der braune Muntermacher geschätzt und geliebt – nicht nur, weil der Koffeingehalt des Getränks unseren stressigen Alltag ein wenig angenehmer gestaltet, sondern auch, weil er Menschen zusammenbringt. Sei es geschäftlich oder privat.

Wann, wo und von wem wurde der Kaffee entdeckt und wie gelangte die edle Bohne nach Europa? Einem Mythos zufolge findet die Kaffeepflanze ihren Ursprung im Jahr 850 in Abessinien, dem heutigen Äthiopien. Ein kleiner Hirtenjunge entdeckte demnach, dass seine Ziegen lebendiger wurden, wenn sie die Kirschen der Kaffeepflanze fraßen. Mönche versuchten daraufhin, von der Wirkung der Pflanze Gebrauch zu machen, und probierten die Kirschen, doch diese schmeckten ihnen überhaupt nicht. Enttäuscht warfen die Mönche die Kirschen ins Feuer und zu ihrem Erstaunen entfaltete sich dadurch ein köstlicher Geruch. Daraufhin versuchten sie, eine Art Aufguss zuzubereiten, welcher ein voller Erfolg war. Da die wachhaltende Mixtur dabei half, bei langen Betritualen nicht einzuschlafen, sahen die Mönche dies als Geschenk Gottes an.

 Im 11. Jahrhundert breitet sich der Kaffee als „Wein des Islams“ nach Arabien aus. Der Begriff „Kaffee“ stammt vom arabischen Wort Qahwah (das Anregende).

Die europäische Kaffee-Geschichte.

Im 16. Jahrhundert gelangte der Kaffee über Arabien nach Kairo und Konstantinopel(heute Istanbul), wo 1554 das erste Kaffeehaus die Menschen begeisterte. Erst 1615 wurden die ersten Kaffeesäcke nach Europa gebracht. So kam auch Europa nach und nach in den Genuss der Wunderbohne. Im 17. Jahrhundert eröffneten immer mehr Kaffeehäuser. Zuerst in Venedig, kurz danach in London, Marseille und Wien. Deutschland kann man diesbezüglich schon fast als Spätzünder betiteln, denn das erste Kaffeehaus eröffnete erst 1673 in Bremen. Nach wie vor gelten Kaffeehäuser als kulturelle Treffpunkte. Da Kaffee für damalige Verhältnisse sehr teuer war, war es nur der oberen Schicht möglich, das Getränk in einem der Cafés zu genießen. Heutzutage gehört Kaffee zu den wichtigsten Handelsgütern weltweit. Mittlerweile ist das heiße Kultgetränk in einer Vielfalt von Sorten und Preiskategorien erhältlich, wodurch jeder seinen individuellen Lieblingskaffee finden kann.

Anfang des 19. Jahrhunderts ist mit der Industrialisierung der Kaffee für jeden erhältlich.

Verführerischer Genuss aus der Tasse — die Herstellung des Kaffees

Unmittelbar nach der Ernte sieht die Kaffeekirsche wie eine grüne Bohne aus, bekommt erst durch das Rösten ihre typische braune Farbe und das charakteristische Aroma. Bei knapp 200 °C werden die Bohnen bis zu 15 Minuten in einem großen Kessel geröstet, bis der Prozess durch das Hinzufügen von Wasser gestoppt wird. Zum Schluss werden die Kaffeebohnen gemahlen. Wie fein die Kaffeebohnen letztendlich gemahlen werden, hängt vom weiteren Verwendungszweck ab: Für die Herstellung von Mokka wird sehr fein gemahlenes Kaffeepulver verwendet, während man für Filter- oder Aufgusskaffee eher grobes Pulver benötigt. Hierbei gilt folgende Regel: Je länger das Kaffeepulver mit dem Wasser in Kontakt steht, desto gröber sollte es gemahlen sein, da
sich die Inhaltsstoffe aus feinem Pulver viel schneller lösen.