It’s Tea Time!
Man sagt, es gibt kaum etwas, das sich nicht bei einer guten Tasse Tee regeln lässt. In Ländern wie Großbritannien oder Japan gehört der Tee zum Tagesablauf dazu. Nicht nur die Geschichten dazu sind interessant – auch die Herstellung ist erwähnenswert.
China ist das Ursprungsland der Teekultur. Die wichtigste Grundlage für eine gelungene Teezeremonie ist ein ruhiges Umfeld. Die Chinesen benutzen anstelle von Teetassen eher Teeschalen ohne Henkel. Die Bestandteile des Schälchens symbolisieren Himmel, Erde und Mensch.
Die britische Teekultur entstand im 17. Jahrhundert. Jedoch war der Tee zu der Zeit so teuer, dass nur reiche Unternehmer davon Gebrauch machen konnten. Je nachdem, wann man in Großbritannien seinen Tee zu sich nimmt, hat dieser einen eigenen Namen. So heißt der Tee, der zwischen 18 und 19 Uhr serviert wird, „High Tea“, während der Nachmittagstee „Light Tea“ heißt, und der Tee, der zu später Stunde mit Champagner oder Sherry eingenommen wird, „Royal Tea“ genannt wird.
Die Lieblingsteesorte der Briten ist der Schwarztee. Dieser wird fast hauptsächlich konsumiert. Die meisten britischen Teetrinker trinken das Heißgetränk mit Milch. Bei einer britischen Teezeremonie müssen jedoch Regeln beachtet werden: Tassen und Untertassen müssen aus Porzellan sein. Kanne, Zuckerdöschen und Milchkännchen dagegen unbedingt aus Silber. Was man nie vergessen sollte: Nur der Gastgeber schenkt den Tee ein.
Früher als Großbritannien, aber doch später als China etablierte sich die japanische Teekultur Mitte des 16. Jahrhunderts. Trotz gewisser Ähnlichkeiten haben die Japaner die chinesische Teezeremonie nicht kopiert. Liegt der Schwerpunkt bei der chinesischen Teezeremonie auf dem Aspekt der gemeinschaftlichen Verkostung eines Genussmittels, wird in Japan das Teetrinken vor allem mit dem Bemühen, innere Einkehr und Harmonie herzustellen, verbunden. Die Zeremonie läuft wie folgt ab: Erst nach einem Spaziergang durch den Garten sowie dem Waschen von Mund und Händen dürfen die Gäste in das Teehäuschen eintreten. Es wird ein Imbiss eingenommen und danach empfängt der Teemeister zur eigentlichen Zeremonie. Es dürfen nie mehr als fünf Gäste im Raum sein, da dies ein sehr intimes und besonderes Ereignis ist.
Auch in Deutschland gibt es den einen oder anderen Brauch. Ostfriesland ist die deutsche Hochburg des Tees. Der Tee, welchen man traditionell mit losen Blättern zubereitet, wird auf ein kleines weißes Kandisstückchen namens „Kluntje“ gegossen. Anschließend wird ein Schluck Sahne am Rande der Tasse hinzugefügt, die erst sinkt und dann nach oben steigt. Dadurch entsteht in der Tasse ein wolkenähnliches Gebilde, „Wulkje“ genannt. Der Tee wird nicht umgerührt. Somit bleibt der vielfältige Geschmack erhalten.