
Iglu – Die ganz coole Behausung
Ein Haus aus Eis und Schnee das vor Kälte schützen soll. Klingt absurd? Dass das funktioniert bewiesen damals schon die Bewohner der Arktis, die bei Jagdausflügen immer wieder auf schutzgebende Iglus zurückgriffen.
Arktisches Wunder: Bezaubernde Schneehäuser
In den arktischen Gebieten die das ganze Jahr über mit Schnee und Eis bedeckt werden herrschen Temperaturen von bis zu – 50 Grad. Und trotzdem lebten an diesem kalten Ort schon vor vielen Jahren Menschen. Dazu gehören Völker wie zum Beispiel die Inuit – bekannt unteranderem für ihre kuppelförmigen Schneehäuser – die Iglus.
Auch wenn die Inuit damals wie heute nicht dauerhaft in Iglus wohnen, werden die Schneehütten immer noch benutzt. Iglus haben den Vorteil, dass sie relativ schnell an fast jedem Ort erbaut werden können. Ein klassisches Iglu wird Block auf Block gebaut. Das ist nicht nur Kräfte raubend, sondern kann je nach Größe mehrere Tage dauern. Zwei erfahrene „Iglu-Bauer“ allerdings benötigen für den Aufbau etwa eine Stunde. Bei Wanderungen oder Jagdausflügen bietet sich diese Unterkunft daher sehr gut an.
Weltrekord
Das größte Iglu der Welt findet man nicht in der Arktis sondern in Europa. Um genau zu sein in der Schweiz, im beschaulichen Zermatt. Dort wurde mit einem Durchmesser von 12,9 Metern und einer Höhe von 9,92 Metern das größte Iglu der Welt errichtet.
Verbaute Schneeziegel: 1.387 Stück
Größe Schneeziegel: 40x60x20cm
Gewicht pro Block: 35 bis 40 Kilo
Bauzeit: 11 Tage
Aber warum halten diese Häuser aus Schnee und Eis einen warm? Immerhin hat Schnee selbst eine Temperatur von unter 0 Grad. Im Inneren des Iglus herrschen für gewöhnlich Temperaturen zwischen – 5 und + 5 Grad. Das hört sich nicht gerade nach wohliger Wärme an. Verglichen mit den Außentemperaturen von meist bis zu – 45 Grad wird deutlich was für einen großen Unterschied die Behausung aus Schnee macht.
Die relativ warmen Verhältnisse im Iglu entstehen durch die Abgabe von Körperwärme und anderen Wärmequellen wie Benzinkochern oder Öllampen. Die Wände des Schneehauses dienen als Isolation damit die warme Luft nicht nach außen dringen kann. Schnee reduziert den Durchgang von Wärmeenergie und dient so gut als Wärmeisolator. Das liegt daran, dass Schnee überwiegend aus Luft besteht und Luft schlecht leitet. Die Dämmplatten die in Häusern verbaut werden bestehen ebenfalls zum Großteil aus Luft. Die überwiegend aus Luft bestehenden Schneewände sorgen also dafür, dass die Wärme nur sehr geringfügig nach außen abgegeben wird.
Damit die warme Luft nicht einfach über den Eingang aus dem Iglu entweicht, werden Iglus extra mit einem tiefergelegenen Eingang gebaut. Zusätzlich werden die Schlafplätze etwas erhöht. Da die warme Luft aufsteigt verhindert man auf diese Weise das Entweichen der Warmluft und kann sie nutzen, während die kalte Luft in den Eingangsbereich des Iglus absinkt. Während auf dem Boden des Iglus normalerweise noch Minusgrade herrschen, sind auf den Schlafplätzen so problemlos Temperaturen von + 5 Grad möglich.
Aber warum schmilzt das Iglu dann nicht? Das Iglu schmilzt – aber nur ganz langsam. Durch die dauerhafte Kühlung von außen dauert der Schmelzprozess ziemlich lange. Durch die Kuppelform der Iglus läuft das geschmolzene Wasser einfach an den Wänden herunter ohne dass die Menschen im Inneren nass werden. Beim Verlassen des Iglus kann das Wasser wieder gefrieren. So wird das Iglu härter und stabiler als vorher.
Bau eines Iglus
- Standort festlegen
- Fundament festtreten
- Oberste Schneeschicht, den Neuschnee, wegschaufeln (Altschnee ist festgefroren und besonders Stabil)
- Schneeblock (ca. 60x45x20) herausschneiden
- Spiralschnitt – oberste Schicht der ersten Blöcke schräg einschneiden (Besserer Halt)
- Die Blöcke Reihe für Reihe aufsetzen und zurechtschneiden
- Fugen von außen mit weichem Schnee verputzen (Isolierung)
Iglu-Erlebnis auf hohem Niveau
Das ICEHOTEL in Schweden ist das erste und bekannteste Eishotel der Welt. Seit dem ersten Bau im Jahre 1989 wird das schwedische Wahrzeichen jedes Jahr erneut aufgebaut. Im Winter versammeln sich zahlreiche Künstler in dem bescheidenen Ort Jukkasjäarvi um eine neue einzigartige Version des arktischen Wunders zu errichten. Sobald der Frühling kommt schmilzt das Eishotel und findet so seinen Weg zurück in die Natur.
Die Unterbringung in dem saisonalen Winterhotel reicht von Standard-Eiszimmern bis hin zu eleganteren Kunstsuiten. Die Eiszimmer sind mit einem Dekor und Betten aus Eis ausgestattet. Die Kunstsuiten hingegen bieten ein noch spezielleres Erlebnis – ein Aufenthalt in einem Zimmer, das von beauftragten Künstlern aus der ganzen Welt einzigartig gestaltet wurde.
Das coole Erlebnis zu jeder Jahreszeit
Die neueste Erweiterung, das ICEHOTEL 365, ermöglicht als erstes permanentes Eis- und Schneehotel, Übernachtungen umgeben von Eis auch in den Sommermonaten.
In der 2100 Quadratmeter großen Eishalle erwarten die Gäste zahlreiche Attraktionen und Aktivitäten. Neben einer Kunstausstellung mit handgeschnitzten Eisskulpturen und einem Fünf-Gänge-Menü mit skandinavischen Köstlichkeiten zählt auch die berühmte Eisbar, in der Getränke in einzigartigen, aus Eis geschnitzten Gläsern serviert werden zum umfassenden Angebot des Hotels.