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Diamanten: Das Objekt der Begierde

Diamanten sind die kostbarsten Edelsteine der Welt und zugleich die härteste Substanz der Natur. Daher findet man sie nicht nur in Juweliergeschäften, sondern beispielsweise auch in der Industrie. Diamanten bestehen aus Kohlenstoff und entstehen in mehreren hundert Kilometern Tiefe. Durch Eruptionen gelangen sie an die Erdoberfläche. Bevor Diamanten jedoch ihren finalen Wert erreichen, haben sie einen langen Weg vor sich. Hierbei kommt es auf Kleinigkeiten an und letztendlich ist es der Schliff, der sie zum Funkeln bringt.


Die ältesten Diamantenfunde stammen aus Indien. Bis 1725 war das Land der einzige Fundort von Diamanten. Später folgten Länder wie Brasilien, Südafrika und Russland.

Während die weltweite Förderung 1938 noch bei rund 2,3 Tonnen lag, stieg sie bereits knapp 30 Jahre später auf 8,8 Tonnen. Im Jahr 2020 wurden in etwa 21.400 Kilogramm gefördert. Dieser enorme Anstieg der Fördermenge hängt nicht nur mit der zunehmenden Nachfrage zusammen. Auch die Industrie verlangt vermehrt nach den Edelsteinen.

Diamanten bestehen aus reinem kristallinem Kohlenstoff und sind eine Modifikation, also eine Erscheinungsform von Kohlenstoff. Eine weitere Modifikation ist Graphit. Der Unterschied zwischen den beiden Stoffen ist die Anordnung der einzelnen Kohlenstoffatome. Während diese bei Graphit in relativ locker aneinander gebunden sind, herrscht bei den Kohlenstoffatomen eines Diamanten eine sehr starke Bindung. Dadurch bekommt der Diamant seine außergewöhnliche Härte. Deswegen wird er vor allem in der Industrie zum Schneiden von Glas oder auf Bohrköpfen verwendet.   

Einen guten Diamanten erkennen

Für Diamanten werden Rekordsummen in Höhe von mehreren Millionen gezahlt. Dabei ist ihr Rohstoff beinahe nichts wert. Was macht die kleinen Steine also so wertvoll?

Bei der Auswahl der kostbaren Steine kommt es auf einiges an. Gewicht, Farbe, Reinheit und Schliffqualität – all diese Qualitätskriterien bestimmen neben der Diamantqualität auch den finalen Wert eines Diamanten. Bekannt sind diese Qualitätsmerkmale unter 4 C´s – Cut, Colour, Clarity, Carat.

CUT (Schliff)

Erst der richtige Schliff bringt die volle Brillanz eines Diamanten hervor. Proportion, Symmetrie und Politur sorgen für den perfekten Schliff und verwandeln das Rohmaterial in ein einzigartiges Kunstwerk. Durch den Schliff entstehen die kleinen Flächen, die das Licht auffangen und spielerisch reflektieren. Erst dadurch entwickelt der Edelstein die typische Strahlkraft eines Diamanten.


COLOUR (Farbe)

Die Farbe eines Diamanten ist eines der wichtigsten Faktoren zur Bestimmung der Qualität. Sie wird durch den natürlichen Farbton der Edelsteine vorgegeben. Obwohl Diamanten meist farblos wirken, weisen die meisten von ihnen eine gelbliche Tönung auf. Je farbloser ein Diamant ist, desto seltener und wertvoller ist er. Die verschiedenen Nuancen werden anhand einer Farbskala ermittelt. Der Farbverlauf reicht vom strahlenden Weiß bis hin zu den gelbgefärbten Steinen.

CLARITY (Reinheit)

Clarity definiert den Reinheitsgrad eines Diamanten. Da die Edelsteine über Jahrmillionen unter hohem Druck entstehen, können während des Prozesses andere Mineralien im Diamanten eingeschlossen werden und so die Kristallstruktur stören. Diese kleinen Unvollkommenheiten werden auch als Einschlüsse bezeichnet und beeinflussen die Lichtreflektion und somit die Brillanz eines Diamanten. Lupenreine Diamanten sind sehr selten und dadurch äußerst wertvoll.

CARAT (Gewicht)

Karat beschreibt das Gewicht eines Diamanten, wobei ein Karat genau 0,20 Gramm entspricht.

Das Wort Karat leitet sich aus dem Griechischen „kerátion“ ab und bedeutet übersetzt „Horn“. Die Schote des Johannisbrotbaumes ist hörnchenförmig. Und eben dieser Baum birgt eines der mathematischen Wunder der Natur: Jeder ausgewachsene Samenkern der dunkelbraunen Schote hat das gleiche Gewicht von etwa 0,2 g. Die Samenkörner des Johannisbrotbaumes dienten früher als Gewichtseinheit für Diamanten und andere Edelsteine. Seither wird das Wort Karat als Gewichtseinheit für die kostbaren Steine verwendet.


Diamanten aus dem Labor

Neben dem Abbau aus der Erde gibt es noch einen anderen Weg um Diamanten herzustellen. Die Herstellung synthetischer Diamanten ist seit 1956 eine gängige Methode. Dafür wird Graphit, eine andere Erscheinungsform von Kohlenstoff, sowie ein echter Diamantsplitter in einer großen industriellen Presse hohem Druck und etwa 1.500 Grad über mehrere Wochen ausgesetzt. Diese Umstände sollen die natürlichen Begebenheiten tief im Erdinneren nachahmen. Der ganze Prozess dauert, je nach gewünschtem Karat, mehrere Wochen bis Monate.

Woran erkennt man, ob ein Diamant echt ist?

Für Laien ist es schwierig einen echten Diamanten von einem Imitat zu unterscheiden. Aus diesem Grund gibt es Tipps die dabei helfen können den Unterschied festzustellen. Die Echtheit eines Diamanten lässt sich unteranderem mit einer Zeitung prüfen. Hierfür müssen Sie den Diamanten auf eine Zeitung legen. Die Spitze des Diamanten muss nach oben zeigen. Wenn sie die Worte deutlich durch den Stein durchsehen können handelt es sich um ein Imitat. Da echte Diamanten das Licht brechen und somit nicht als Lupe fungieren können. Zusätzlich kann ein Original mittels des Nebeltest überprüft werden, dabei müssen sie den Diamanten mit warmen Atem anhauchen, beschlägt dieser handelt es  sich um eine Fälschung. Weil ein echter Diamant ein ausgezeichneter Wärmeleiter ist verteilt er die erzeugte Wärme sofort.

Der größte jemals gefundene Diamant – Cullinan-Diamant

Fund: 1905 in Südafrika in der Premier Mine in Cullinan
Gewicht: Rohzustand 3106,75 Karat (621,35g)
Der Rohdiamant wurde im Jahr 1908 vom Schleifer Joseph Asscher in 105 Steine gespalten.  Die neun größten Diamanten sind heute Teil der britischen Kronjuwelen und werden im Tower of London aufbewahrt

Cullinan I:

Der größte Stein wiegt 530,2 Karat und ist unter dem Namen „Der große Stern von Afrika“ bekannt. Der Diamant ist birnenförmig/tropfenförmig geschliffen und in das Zepter von König Edward VII. eingearbeitet. Zur Besonderheit lässt sich der Diamant aus dem Zepter herausnehmen und als Nadel oder Anhänger tragen.

Cullinan II:

Der kissenförmig geschliffene Diamant wiegt 317,4 Karat. Eingesetzt wurde er in die Stirnplatte der britischen Königskrone.

Cullinan III:

Cullinan III wiegt 94,4 Karat und wurde birnenförmig/tropfenförmig geschliffen. Der Diamant wurde gemeinsam mit Cullinan IV in die Krone von Königin Mary eingearbeitet. Cullinan III und IV können zusammen als Anhänger oder Brosche getragen werden.

Cullinan IV:

Cullinan IV wiegt 63,6 Karat und wurde quadratisch geschliffen. Dieser Diamant befindet sich ebenfalls im Band der Krone von Königin Mary.

Die restlichen Cullinan-Diamanten wurden in Broschen und einen Ring verarbeitet.

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Einem solchen Johannisbrotbaum hat der Diamant seiner Gewichts-einheit zu verdanken.

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Die Diamantenkönigin- Elizabeth Taylor

„Große Mädchen brauchen große Diamanten“, sagt Elizabeth Taylor die Besitzerin einer der größten Diamantenkollektionen in Hollywood. Elizabeth besaß alles von diamanten Ohrringen und Broschen bis zu einer diamantenen Tiara. Die meisten Schmuckstücke schenkte ihr Richard Burton, ihr Ehemann. Die erste Schenkung ihres Ehemannes war der Krupp Diamant mit einem Gewicht von 33.19 Karat. Damals bezahlte er 305.000 US-Dollar heutzutage entspricht das einem aktuellen Wert von ca. 2,5 Millionen US-Dollar. Diesen Ring trug Liz in einigen ihrer Filme, Interviews und Veranstaltungen. Ihr jedoch bekanntester Diamant war der birnenförmige 69,42 Karat „Taylor-Burton-Diamant“. Diesen hatte Burton auf einer Auktion für mehr als 1 Millionen US-Dollar gekauft. Gemeinsam mit Cartier entwarfen Sie eine Kette, die Elizabeth bei der Oskar Verleihung 1970 trug. Nach Ihrem Tod 1995 wurden alle Schmuckstücke versteigert, dabei kam eine Summe von 106 Millionen zusammen. Dies war die lukrativste Schmuckauktion aller Zeiten.