Das Designer-Blockhaus in Lillehammer
SKIPISTEN UND AUSBLICKE
Eine wundervolle Lage: Die Aussicht von der Hütte ist atemberaubend – auf der einen Seite blickt man direkt auf den Fluss Gudbrandsdalslågen und auf der anderen Seite liegt eine herrliche Bergkette. Langlaufloipen und Skigebiete sind nur 20 m von der Hütte entfernt. Das ist der Ort Mosetertoppen in Norwegen, das neu erschlossene Skigebiet von Hafjell. Die rustikale „Blockhütte“, die feine Linien und robustes Holz vereint, befindet sich in fantastischer Lage und bekommt ein Maximum an Sonnenschein.
2015 wurde die Architektin Annethe Thorsund mit der Innenarchitektur eines Neubaus beauftragt. Im folgenden Sommer begannen sie mit dem Bau. Bis Weihnachten war die Hütte fertig. Mit einer Gesamtfläche von 400 m², von denen 315 m² auf die Wohnfläche entfallen, was das Haus sehr geräumig macht. Im Erdgeschoss befinden sich eine Garage, eine Waschküche, ein Waschraum, ein Technikraum und eine Wohnung von 100 m². Dieser Raum kann entweder für sich alleine stehen, oder in den Hauptteil der Hütte integriert werden. Insgesamt besteht die Hütte aus 10 Schlafzimmern, 4 Badezimmern, einer Gästetoilette, einer Waschküche, zwei Wohnzimmern, einem Loftbereich, einem Technikraum und zwei Küchen.
Oft denkt man bei Blockhütten an rustikale Motive, warme Flanellstoffe und Holztöne. Diese aber sollte anders werden, sich abheben und Mut beweisen: Ein anspruchsvolles Haus mit einem makellosen Design. Die Linien sind klar und das Holz hat eine gedämpfte matte graue Farbe, die das Ambiente raffiniert und einzigartig macht.
TECHNISCHE DETAILS
„Es ist immer spannend, mit einem Kunden zu arbeiten, der viele Ideen und Vorstellungen hat, was sein Ziel ist“, erklärt Annethe. „Das macht es einfacher, Möglichkeiten zu interpretieren, wo wir hinwollen, und den Bauherrn ein wenig in die Richtung zu leiten, wenn es um spezifische Lösungen und Auswahlmöglichkeiten geht. Viele Menschen nehmen sich beispielsweise bei technischen Entscheidungen zurück und überlassen es dem Architekturbüro. Das tat er nicht. Der Bauherr vertraute schon auf unsere Kompetenz und stand zu seinem Konzept, auch wenn es einige recht unkonventionelle Entscheidungen und Lösungen für eine Berghütte enthielt.“
DIE FARBEN UND DAS AMBIENTE
Die Hütte ist in vielerlei Hinsicht untypisch. Unter anderem sind die Fensterrahmen fast schwarz gestrichen und es gibt keine Vorhänge. Stattdessen haben die Fenster auf der Außenseite eine spiegelnde Seite, so dass man nicht hineinsehen kann. Eine Notwendigkeit, wenn die Skipisten direkt vor der Tür liegen.
„Das ist eine technisch moderne Hütte. Sie ist groß, aber trotzdem intim und gemütlich. Es war wichtig, dass die Hütte für vier Personen genauso gut funktioniert wie für eine große Familienzusammenkunft. Das Wohnzimmer ist das Herzstück der Hütte. Die doppelten Decken geben dem Raum ein luftiges und offenes Gefühl mit viel Tageslicht, was ihn zu einem großartigen Ort macht“, sagt Annethe. „Wir haben uns dafür entschieden, die Wände und die Decke im gleichen Ton zu halten. Das ist oft schwierig mit fertig gemischtem Holz in Blockhütten, weil die Ergebnisse des Holzes so stark variieren, je nach Holzart, Klima und Qualität. Wir haben auch lange versucht, den richtigen Farbton zu finden, haben uns dann aber auf eine endgültige Farbe geeinigt und verfeinerten sie“, fährt sie fort. „Aber das Ergebnis war stimmig und gemütlich. Grau ist eine tiefe Farbe, wirkt aber nicht zu dunkel. Die Türen und Fenster bekamen eine zusätzliche Farbnuance. Sie wirken schwarz, sind es aber nicht.“
„Die schwarze Küche ist ein guter Kontrast zu den Holzwänden“, ergänzt Annethe. „Die Holzwände gaben die schweren Dimensionen vor, deshalb war es wichtig, schlank zu sein, feine Elemente in der Küche zu haben, die als Kontrast wirken. In jedem Raum gibt es eine Besonderheit, und besonders wichtig war uns, dass die Beleuchtung untypisch für ein Blockhaus sein sollte.“ LED-Leuchten in der Decke sind für die allgemeine Beleuchtung und verschiedene Hängelampen in der Küche und im Wohnzimmer sorgen für zusätzliches Licht.
Der Eigentümer wollte ein wenig Rock ‘n‘ Roll, und das ist gelungen. In allen Räumen sind Bose-Lautsprecher in die Decke aller Räume integriert, ohne sichtbare Kabel. Alles ist in einem Technikraum organisiert und lässt sich bequem per App steuern – das Licht, die Temperatur und die Musik.
Ganz wichtig war bei diesem Projekt auch, lokale Lieferanten mit einzubinden und regionale Materialien zu verwenden, wo immer es möglich ist. „Es macht Spaß, eine andere Kabine zu gestalten, einschließlich der dunklen, vorhanglosen Fenster ohne die typischen großen Rahmen!“ so Annethe abschließend.
